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wenn auch nicht überall in dem erwünschten Maße anerkannt. Von dem ersten Versuch an, mit dem er sich vor die Oeffentlichkeit wagte (kritische Neuausgabe von Nik. Frischlins Hohenzoller-Hochzeit 1860) bis herab auf seine in ihrer Art klassische Schlussarbeit „Rechtsrheinisches Alemannien: Grenzen, Sprache, Eigenart“ in A. Kirchhoffs Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde IV, 4 (Stuttg., J. Engelhorn 1890, 4 Mk. 80 Pfg.) zeugen alle seine Veröffentlichungen von dem entschiedenen Beruf Birlingers zur Erforschung und Behandlung des geistigen Landschaftsbildes, dessen Begriff er eigentlich erst schaffen musste, um einerseits die gelehrte Welt seinen Zwecken dienstbar zu machen und andererseits das Schwabentum, um dessen Vorgeschichte es sich hier handelt, zu einer tieferen Erkenntnis seiner selbst zu führen.

Die reiche Saat, welche Anton Birlinger in drei langen Jahrzehnten ausgestreut, ist zwar nicht immer auf fruchtbaren Boden gefallen: aber wo sich „gutes Land“ fand, trug sie im schwäbischen Busen dreißig- bis hundertfältige Frucht. Die 19 Bände seiner Alemannia bilden ein bleibendes und – in ihrer (wolls Gott!) glücklichen Fortsetzung – lebendiges Denkmal seiner Erdentage. Von ihm gilt in Wahrheit die schöne schwäbische Losung:

Zu sein ein Schwabe,
Ist auch eine Gabe.


Winzerhausen (Württemberg). AUGUST HOLDER.
Empfohlene Zitierweise:
Anton Birlinger, Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XIX. Hanstein, Bonn 1892, Seite Ξ. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XIX_012.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)