Seite:De Alemannia III 083.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wegk werfen; ë gêschpchen salz, pîtersilje; der korb is gegêschpte vull; um Gera: gêschpel; um Ruhla gischbel nach Regel, die Ruhlaer Mundart 195.

     Zeitz, im Februar 1874. Feodor Bech.     


Johann Peter Hebels Leben.
Johann Peter Hebel. Ein Lebensbild von Georg Längin. Mit Hebels Bildniss. Karlsruhe, Verlag der Macklotschen Buchhandlung 1875 VIII 230 S. 8.

Es lag schon längst in dem Wunsche des deutschen Volkes und besonders in dem aller Hebelverehrer, eine zeitgemässe Lebensbeschreibung zu haben. Man gab sich zufriden mit den Berichten der Augsb. Allg. Zeitung, des Morgenblattes von 1827, der Ersch und Gruber’schen Encyclopädie (Alem. II 179), des neuen Necrologs der Deutschen und der Ausgabe von 1834 (Sonntag). Da kam 1843 die allgemein bekannte Sammlung von Hebels Werken, deren Einleitung von Preuschen und Kölle Lebensgeschichtliches beigegeben ist (I–CXXVI). Mit diesen kostbaren Beiträgen der zwei berufensten Männer begnügte man sich wiederum volle 17 Jahre. 1860, dem hundertjährigen Jubiläum (10. Mai) erschienen erst die wahren Quellen zu einer Hebel’schen Biographie, nämlich die drei Briefsammlungen, die sogen. Basler, Freiburger und Nüsslin’sche. Vorauf ging ihnen 1858 Giehne’s schöner Aufsaz »Ueber Hebel« in der deutschen Vierteljahrschrift. Wie unsere deutschen Dichter erstes Ranges, unsere grossen Feldherrn der Freiheitskriege nur aus ihren Briefen so recht erkannt werden konnten, so auch der an sich so einfache Hebel. Sollten sich auch weitere Briefe aus dem Verstecke irgend eines Familienarchivs, etwa in Strassburg, auftun: was notwendig ist zur Erkenntnis dieses Dichterlebens, das besizen wir vollauf in den genannten drei Sammlungen. Der rechte Mann hat sich an die schöne Aufgabe gemacht, und dazu, was noch höchst erfreulich, gelang es ihm auch noch aus der Tradition ein Bild seines Helden zu schaffen. wie es keiner besser machen konnte. Es musste ein Landsmann und zwar ein engerer sein, dazu wo möglich evangelischer Theologie, Kenner der politisch-kirchlichen, culturgeschichtlich-topographischen Verhältnisse des alten und neuen Landes Baden. Den Zauber der Hebel’schen Sprache und Denkart zu kennen, ist schon in dem Landsmann inbegriffen. Der Lebensbeschreiber musste wie Hebel selbst der Heimat entrückt sein, weil nach allgemeiner Erfahrung das heimische desto schöner und romantischer sich gestaltet, je weiter man, z. B. im Berufe davon entfernt ist. Das trifft alles bei unserm Biographen zu. Seit 10 Jahren in Karlsruhe, wo Hebel 34 Jahre zubrachte,

Empfohlene Zitierweise:
Anton Birlinger (Hrsg.): Alemannia III. Marcus, Bonn 1875, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_III_083.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)