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Walther Kabel: Das wildeste Volk der Erde. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1911, Bd. 8, S. 214–216

Horden kommt nicht vor. Begegnen verschiedene Abteilungen sich auf ihren Wanderzügen, so weichen sie sich ohne Gruß aus und verschwinden wieder im Waldesdickicht.

Fremde Personen, besonders Europäer, fliehen die Kubu mit größter Scheu. Erst nach mehrmaligen mißglückten Versuchen gelang es van Kempen, einen Trupp dieses Volkes zu beschleichen und zu beobachten. Um dann etwas über die Sprache der Leute zu erfahren, nahm der holländische Reisende einen Kubu gefangen. Doch selbst die liebevollste Behandlung vermochte dem zitternden Wilden auch nicht eine Silbe zu entlocken. Erst als van Kempen die photographische Kamera auf ihn richtete, stieß der Kubu einen schrillen Angstruf aus, entwand sich verzweifelt den Händen seiner Wächter und entfloh auf Nimmerwiedersehen.

Vergebens hat auch die niederländische Kolonialregierung versucht, diesen Volksstamm seßhaft zu machen. Die Intelligenz der Kubu reicht nicht einmal dazu hin, ein Feld auf ganz einfache Weise zu bebauen.

W. K.
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Walther Kabel: Das wildeste Volk der Erde. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1911, Bd. 8, S. 214–216. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1911, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_wildeste_Volk_der_Erde.pdf/4&oldid=- (Version vom 31.7.2018)