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Heil müssen wir sie in jedem Falle haben. Sie darf nicht zerschossen, nicht zerschmettert, nicht demoliert werden, damit wir die innere Einrichtung noch studieren können – das ist Bedingung.“

„Die ich einhalten werde,“ ergänzte der Polizeihauptmann. „Uebrigens würde das Versenken im Strom und das Wiederheraufholen aus demselben auch das letzte Mittel sein, dessen ich mich bedienen würde, um mich des Stahlrosses zu bemächtigen. Eigentlich ist die Sache ganz einfach. Ich brauche den Reiter doch nur ....“

Der ehrenwerte Beamte machte eine sehr bezeichnende Bewegung, die, auf deutsch übersetzt, ungefähr ‚wegzuputzen‘ bedeutet hätte.

Da aber erhob Mr. Davis warnend die Hand.

„Keinen Mord, keine übereilte That!“ flüsterte er. „Bedenken Sie, daß er ein Deutscher ist, der direkt aus Deutschland kommt. Durch eine solche That könnten wir aller Früchte verlustig gehen. Außerdem halten Sie auf die Ehre Old-Englands! Wir haben nie ungerechterweise Blut vergossen und unser Schild nie mit einer Schandthat befleckt. Ja, etwas anderes wäre es,“ setzte er nach einer kleinen Pause augenblinzelnd hinzu, „wenn Sie den leichtsinnigen Knaben vielleicht erst zu einer unbedachtsamen That hinreißen könnten, wenn Sie ihn vielleicht durch irgend ein Versehen – irren ist ja menschlich – zu einem Vergehen, etwa zu einem kleinen Totschlag reizten. Dann können Sie ihn allerdings …“

Diesmal machte der Polizeihauptmann eine abwehrende Handbewegung, das heißt nur zum Zeichen, daß er nicht mehr hören wolle, weil er vollkommen verstanden habe und schon allein wisse, was Mr. Davis ihm hatte sagen wollen.

„Dann mache ich Sie noch darauf aufmerksam,“ schloß letzterer nunmehr, „daß der Knabe Schußwaffen besitzt, bei denen er ebenfalls die neue Kraft verwertet. Sie sollen eine furchtbare Wirkung haben. Etwas Vorsicht möchte

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Robert Kraft: Das Stahlroß. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Stahlro%C3%9F.pdf/9&oldid=- (Version vom 31.7.2018)