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VII.[WS 1]
Das Stahlroß.[1]




Die erste Kunde.
Alle Rechte vorbehalten.

Die englische Stadt Kolobeny liegt in einer blühenden Gegend, die rechts von dem wilden Grenzflusse Transvaals, dem Limpopo, durchflossen, links von der furchtbar öden Wüste Kalahari eingeschlossen wird.

Ueber diese ganze Landschaft herrschte als unumschränkter Monarch der Polizeihauptmann von Kolobeny, Mister Litton, dessen Schutztruppe teils aus verwegenen Abenteurern, teils aus Negern bestand, die auf einen Wink ihres Gebieters zu allem bereit waren. Man hatte für den weit in die Wildnis und an die Grenze vorgeschobenen Posten einen rücksichtslosen und sogar grausamen Charakter gebraucht, der bei aller eigenen Energie ein gefügiges Werkzeug der Regierung war, und Mister Litton vereinigte alle geforderten Eigenschaften in sich.

Soeben hatte dieser allmächtige Mann in seiner Villa einen Besuch empfangen, vor dem selbst er sich in kriechender Demut beugte, denn es war kein anderer als Mister Samuel Davis, der Direktor der Kimberley-Diamantenminen, der in Afrika so ziemlich die Rolle des lieben Herrgottes spielte.

„Halloh, Mister Litton, was in aller Welt haben Sie denn gemacht?“ war das erste Wort des ältlichen Mannes mit den ehernen Zügen und den lüsternen Augen. „Haben Sie ein Duell auf Reitpeitschen gehabt?“

Die spöttische Frage war berechtigt, denn das schon an und


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Anmerkungen (Wikisource)

  1. d. h. Heft 7
Empfohlene Zitierweise:
Robert Kraft: Das Stahlroß. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Stahlro%C3%9F.pdf/3&oldid=- (Version vom 10.11.2018)