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Davor sind wir in diesen Grotten gesichert, und wenn sie den ganzen Himalaya auf uns herabwälzten. Nahrungsmittel werden wir in dem Häuschen dort wohl auch genügend finden, um uns ein paar Tage über Wasser zu halten, und kommt Zeit, kommt Rat. Vielleicht ist auch noch ein Diener zurückgeblieben, der uns Auskunft über einen zweiten Ausweg geben kann, sonst suchen wir allein nach ihm, und finden wir keinen, so wird einfach eine andere List ersonnen. Ins Freie will und muß ich mein Stahlroß auf alle Fälle bringen, zurücklassen werde ich es nicht, wenn es nicht über die Steine kann; und bin ich einmal draußen, dann gnade Gott ihnen!“

Diese Worte verfehlten nicht, den beiden Geschwistern jede Sorge zu nehmen und ihnen Mut einzuflößen. Vertrauensvoll blickten sie auf den Knaben, der von seiner Geisteskraft vor ihren Augen eine solche Probe abgelegt hatte.

„Aha, da kommt ja schon ein Parlamentär mit einem schmutzigen Taschentuche,“ sagte plötzlich Richard.




In der Falle.

Aus dem Tunnel kam in der That ein weißer Soldat in der Uniform eines Sergeanten hervor, der einen grauen Lappen an einem Stocke schwang und in vorsichtiger Entfernung stehen blieb.

„Mister Richard?“ rief er.

„Ist mein Name. Treten Sie näher.“

„Erkennen Sie mich als Parlamentär an?“

„Jawohl. Kommen Sie nur herein in die gute Stube.“

Der Parlamentär machte ob solcher humoristischen Antwort ein verdutztes Gesicht.

„Sie haben einen dem Tode verfallenen Verbrecher in Ihren Schutz genommen, indem Sie ihn dem Arme der Gerechtigkeit entzogen, und sich dadurch selbst einer sträflichen

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Robert Kraft: Das Stahlroß. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Stahlro%C3%9F.pdf/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)