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„Leider,“ meinte der Chemiker leise. Man merkte, wie trübe seine Stimmung war. Seine Augen zeigten bereits vor Erschöpfung bläuliche Schatten.

Dann meldete sich auch Strupps rechter Nebenmann, der Ingenieur Kräwel.

„Da sitzen wir ja wirklich fein in der Patsche,“ rief er. „Dieser Schuft scheint sich um uns nicht weiter kümmern zu wollen. Wir müssen versuchen, uns zu befreien.“

„Gut gesagt – befreien,“ stöhnte Strupp. „Wie sollen wir das wohl anfangen?! Die Riemen halten ja besser wie Ketten.“

Auf der anderen Seite des mächtigen Stammes meldete sich jetzt ein vierter: Heinrich Wend!

„Gewiß – besser wie Ketten. Nur hat mein elender Oheim doch nicht scharf genug unseren braven Ernst Pötter beobachtet, als dieser mir die Hände fesselte. Ernst hat es verstanden, nur eine sogenannte blinde Doppelschleife um meine Gelenke zu legen. Die rechte Hand habe ich bereits frei!“

„Hurra!“ schrie Peter Strupp da neu belebt. „Fix, Heinrich, – nur fix! Wenn ich nur erst von dem Baume los bin, mag der Steuermann ruhig wieder auftauchen!“

Heinrich Wend gelang es sehr schnell, auch die Linke aus den Schlingen zu ziehen, Alles weitere war dann ein Kinderspiel. Und kaum fünf Minuten später sehen wir die Gefährten bereits sämtlich in dem kleineren Stallgebäude vereint, wo sie in der hier befindlichen Werkstatt der Ansiedlung sich schleunigst mit allem nur leidlich als Waffe Geeigneten versahen. Gleichzeitig wurde Kriegsrat gehalten. Man beschloß, sich im Gebüsch zunächst zu verbergen und abzuwarten, ob[1] der Steuermann nach der Niederlassung zurückkehren würde. Dann wollte man ihn nötigenfalls durch eine Kugel aus der einzigen Büchse, die er im Wohnhause zurückgelassen, kampfunfähig machen.

Aber Wend kam und kam nicht. Die Nacht war längst da, das heißt, die Nachtzeit, denn dunkel wurde

  1. Vorlage: unleserlich
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W. Belka: Das Land Gigantea. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Land_Gigantea.pdf/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)