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von Vergnügen gönnen, wenn sie auch gleich nicht durchaus auf der Linie bliebe, die Hippokrates, Aaron und Justinian vorgeschrieben haben, die kein Mensch, so erleuchtet er auch ist, immer halten kann, und von welcher niemand weniger abweichet, als der Landmann? Hier lange jeder nach einem Stein, dessen Brust rein ist. Ich habe keinen Wurf zu fürchten.

 Bis diese Frage bejahend entschieden wird, und damit wird es aller Concilien und Juristen oder Kanonisten ohnerachtet noch eine Weile Zeit haben, muß ich den Verfasser fragen, ob er denn im Ernste glaube, daß, die Kirchweihen abzuschaffen, das sicherste und leichteste Mittel sey, daß die Herrschaften aufhörten, junge Leute zum Tanz zu zwingen?

 Wie wenn ich sagte: „das sicherste und leichteste Mittel, dieses verderbliche Fest in Abgang zu bringen, wäre dieses, daß die Pfarrer keine Kirchweihgäste mehr einlüden?“ Wenn der Bauerpursch einmahl auf dem sogenannten Plan getanzet hat, so bekümmert sich der Beamte nichts weiter um denselben. Aber wenn der Herr Pfarrer 32 Gäste invitiret, denn der Etiquette gemäß darf hier so wenig als im Evangelio jemand ungeladen zur Kirchweihe, wie dorten zur

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X. Y.: Das Kirchweihfest in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Kirchweihfest_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_2._Band).pdf/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)