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 Es ist billig, den Geistlichen, weil sie doch überall als Seelenhirten den Vorgang haben, auch hier die Ehre zu überlassen, ihren Beichtkindern die Kirchweyhen verhaßt zu machen, und dadurch den Obrigkeiten einen guten Weg zu bahnen, an ihrer Seite von weltlicher Herrschaft wegen den Concilien, Kanonisten, Murrköpfen und Menschenfeinden sich gefällig zu erzeigen, auch sich keiner Medisance auszusetzen, wenn sie die Zahl der geistlichen Kirchweihgäste auf einen Tisch von 8 Personen für die ganze Kirchweihzeit herunter setzet.

 Sollte es denn zu glauben möglich seyn, daß eine ganze Gemeinde vom kleinsten bis zum größten durchaus um deswillen etliche Tage lange fröhlich und guter Dinge sey, daß vorher Küchen und Keller gefüllt werden, und daß der Pfarrer 32 Gäste einlade, bloß weil der Amtmann 5 oder 6 junge Pursche zwinget, unter freyem Himmel um einen Baum herum zu tanzen? Und daß alles dieses unterbleiben werde, wenn man diese Ceremonie von längstens einer halben Stunde unterließ? Es verlohnt sich nicht der Mühe, solche Gründe zu widerlegen.

 Wenn der Verfasser den Aufwand des wohlhabenden Bauers auf die Kirchweihen

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X. Y.: Das Kirchweihfest in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Kirchweihfest_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_2._Band).pdf/10&oldid=- (Version vom 31.7.2018)