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Brod, werden auch Kuchen und sogenannte Schneeballen, weil sie wie der gefallene Schnee aussehen, im Überfluß gebacken: alles von Weizen- und Dinkelmehl. Ausserdem wird noch von dem Vorschuß des Kornmehls ein Ofen voll Brod für die Bettelleute gebacken. Zur Vorbereitung dieses Festes gehöret auch, daß ein Ausschuß junger Pursche in das Amt gehen, und um Erlaubniß eines öffentlichen Tanzes bitten muß.


Das Fest selbst.

Wenn nun der Tag der Kirchweih angebrochen ist, so scheint es, als wollte man diesen Tag mit der tiefsten Ehrfurcht gegen Gott begehen. Man gibt, wie an andern Festtagen mit allen Glocken das erste Zeichen zum Gottesdienst. Der Schulmeister läßt von der Orgel eine Vocal- und Instrumental-Musik erschallen, sollte sie auch noch so erbärmlich lauten. Der Pfarrer handelt in seiner Predigt meistens von den geistlichen Wohlthaten, die der liebe Gott den Menschen durch die Offenbarung der seligmachenden Religion erwiesen hat, und durch die Erhaltung seines Worts noch erzeiget. Er vermahnet zur Dankbarkeit. Er warnet wider Ausgelassenheit

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Anonym: Das Kirchweihfest in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 549. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Kirchweihfest.pdf/3&oldid=- (Version vom 31.7.2018)