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Auch fortan kein Glück und selbst Gefahr nicht,

Keine Lust und keine Noth auf Erden
Einen treff’ und nicht zugleich die andern,
So euch nur die Kraft bleibt und das Leben.
Und der Kummer, den die Härt’ verursacht’,

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Wird mich fruchtlos nicht im Grabe ängst’gen.


Da trat Thomas Hane vor und sagte:
„Vater, schöner ist kein Schwur als dieser,
Wie auch leichter zu erfüllen keiner.
Sieh’, als Sclaven, nicht als Söhn’ behandelt,

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Wesshalb gingen wir nicht fort von Hause

Um bei andern Dienst und Glück zu suchen?
Wesshalb? Weil wir uns nicht trennen wollten,
Keiner wollt’ die andern gern verlassen.
Werden um die Erd’ wir einst zerstreuet,

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Gleich der Brut des Auerhahn’s im Walde,

Die der mordbegier’ge Jäger hetzet?
Soll es je gescheh’n, so sey’s im Glücke.“

Und bei Gott schwur diesen Eid nun jeder:
Dass, wie einig sie bisher gewesen,

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Auch fortan kein Glück und selbst Gefahr nicht,

Keine Lust und keine Noth auf Erden
Einen treff’ und nicht zugleich die andern,
So die Kraft nur bliebe und das Leben.

Dieses schwuren sie; der alle Vater

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Barg erfreut den Schwur in seinem Herzen.



Empfohlene Zitierweise:
Johan Ludvig Runeberg: Das Grab zu Perrho. J. C. Frenckell & Sohn, Helsingfors 1831, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Grab_zu_Perrho_-_9.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)