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Jeder bei der ihm bestimmten Furche.
Aber, als die Dämm’rung endlich anbrach,
Lag ein Stück des Ackers ungepflügt noch.

Da erschien denn auch der greise Vater

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Und berief zusammen seine Söhne,

Und begann d’rauf: „Wohl ist’s Werk geschritten,
Doch, mit reg’rem Fleiss, wär’s weiter auch schon.
Alle kann ich jetz zugleich nicht strafen,
Auch hat einer mehr gefehlt denn andre;

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Dieser soll für sich und and’re leiden.

In dem engen Keller in der Stube,
Der gegraben unter dicken Balken,
Sitze eingeschlossen, der gefehlt hat.
Dreier Tag’ und dreier Nächte Wechsel

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Soll sein düst’res Auge dort nicht schauen,

Dreier Tag’ und dreier Nächte Nahrung
Labe auch nicht seine trock’ne Zunge.“
Sprach’s und ging ergrimmet fort von dannen,
Zwar in Wort und Blick, doch nicht im Herzen,

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Falls die grossen Zähren nicht gar täuschten,

Die, als Er sich wandt’, die Wang’ ihm netzten.

Schon ruh’t’ still, im Arm der Nacht, die Erde;
In der Stube schlief der alte Vater,
Auf der Kammer Strohbett auch die Brüder.

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Keiner schlief, obzwar er sich so stellte;
Empfohlene Zitierweise:
Johan Ludvig Runeberg: Das Grab zu Perrho. J. C. Frenckell & Sohn, Helsingfors 1831, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Grab_zu_Perrho_-_4.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)