Seite:Das Grab zu Perrho - 18.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Löst’ betrübt, des Bruders, von der Thüre;
Und begab sich matt, verwundet, blutend,
Doch mit leichtem Herzen, endlich heimwärts.

Schon hüllt’ Mitternacht die Erd’ in Dunkel,

200
Als verblutet er zu Hause ankam.

Rauch und Asche nur sah’ dort sein Auge;
Eine Scheun’ im Hof’ stand unversehrt noch,
Dorthin ging er, Ruh’ und Obdach suchend.
Als er nun, zur Thür gelanget, still stand

205
Hört’ er seines Vaters Stimm’ darinnen:

Wer steht Red’? Ward Thomas zum Verräther?
O! vielleicht ward er nicht zum Verräther.
Gieb o Gott dass schuldlos er doch wäre!
Send’ ihn hierher mit dem Kopf’ des Mannes,

210
Der auf seine Lanz’ gespiesset Adolph’s,

Dass noch treu mein Auge ihn erblicke;
Und dein Zorn, den ich auf ihn beschworen,
Fall zurück nur auf mein altes Haupt dann.
Und bei des gebrannten Hauses Asche,

215
Und bei der gefallnen Söhne Leichen,

Preis’ ich dich dann hoch, dass ich noch lebe.

Thomas trat jetzt ein, die Red’ vernehmend:
„Friede sey mit deinen grauen Locken,
Vater! jetzt da ich hier vor dir stehe,

220
Athmet deiner Söhne Mörder nicht mehr.“
Empfohlene Zitierweise:
Johan Ludvig Runeberg: Das Grab zu Perrho. J. C. Frenckell & Sohn, Helsingfors 1831, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Grab_zu_Perrho_-_18.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)