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konnte dies nur der Baum sein, den der Zuni erwähnt hatte. Der Stamm war nur etwa drei Meter leidlich gerade gewachsen. Dann krümmte er sich fast rechtwinklig nach dem Flusse zu, so daß seine schräg liegende Krone über dem Wasser wie ein riesiger grüner Ball in etwa vierzig Meter Höhe hing[1].

Der Pecos war an dieser Stelle kaum fünfzig Meter breit und wand sich durch die steilen Felsenufer mit Tosen und Lärmen hindurch. Die für sein Strombett so bezeichnenden kleinen Felseneilande, zumeist einzelne Granitblöcke von enormer Größe, waren auch hier vorhanden. An diesen Hindernissen brach sich die jagende Strömung mit brausendem Getöse. Lange weiße Schaumstreifen entstanden hinter den Inselchen und verliehen dem dunklen Wasser ein merkwürdiges Aussehen. –

Felsenherz und der Komanche hatten ihr Pferde am Ostufer in einem sicheren Versteck untergebracht und standen jetzt, gedeckt durch ein paar von wildem Hopfen völlig umsponnene Tannen, auf der Uferhöhe und spähten nach dem Berge der Schlangen hinüber.

Nichts regte sich dort. Einsam und verlassen lag der Granitblock mit seinem spärlichen Baum- und Strauchwuchs da, und leise schwankte die Krone der krummen Eiche im frischen Nachmittagwinde.

Dann gewahrten die Freunde gleichzeitig in einem Gestrüpp neben der Eiche den Kopf eines Apachen. Deutlich war der geschorene Schädel mit der Skalplocke und den darin befestigten Adlerfedern zu erkennen.

„Ah – der Oberhäuptling, der schnelle Büffel!“ flüsterte der blonde Trapper überrascht.

Der Kopf der Rothaut verschwand wieder.

Nach kurzer Zeit erschienen auf derselben Terrasse

  1. Vorlage: hin
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William Käbler: Das Geheimnis des Zuni. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Zuni.pdf/23&oldid=- (Version vom 31.7.2018)