Seite:Das Geheimnis des Zuni.pdf/22

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

legen. Chokariga wird sich näher wälzen und ihm die Fesseln lösen.“

Gleich darauf waren sie frei, tasteten nun den Boden nach ihren Büchsen ab, fanden sie nicht, fanden auch ihre Pulverhörner und Kugelbeutel nicht.

Die beiden Verräter hatten ihnen nur die Tomahawks und die Jagdmesser gelassen! So hatten sie es ihnen gedankt, daß sie den Apachen glücklich entkommen waren! –

Kaum graute der Morgen, als die Freunde auch schon aufbrachen.

Die Fährten Jeffries und Jonnys führten zum Pecos hinab. Hier schienen die Schurken schwimmend über den Fluß gesetzt zu sein.

„Wir werden sie finden!“ sagte der Häuptling fast feierlich. Es klang wie ein drohender Schwur. Dann fügte er hinzu: „Ihre Pferde waren gestern so abgehetzt, weil sie nach dem Zuni gesucht haben. Sie hatten zu spät eingesehen, daß sie vorschnell den Medizinmann in den Tod geschickt hatten, von dem sie allein das Geheimnis erpressen konnten. Sie werden jetzt nach dem Berg der Schlangen zurückkehren und dort nochmals zu ergründen suchen, was sie wie wir nur halb wissen.“ –

Sie bestiegen ihre Pferde, schwammen durch den Fluß und wandten sich am Ostufer nach Norden.

Ein scharfer Ritt von sieben Stunden brachte sie gegen zwei Uhr nachmittags in die Nähe des Berges der Schlangen, der sich als einzelner Kegel am Westufer, schon von weitem erkennbar, erhob.

Die Ostseite des Berges fiel in kurzen Terrassen recht steil in den Pecos ab, dessen gurgelnde Wasser die Felswände umschäumten. Auf dieser Ostseite und zwar auf der zweiten Terrasse von oben stand[1] wirklich eine mächtige, seltsam gewachsene Eiche. Es

  1. Vorlage: fand
Empfohlene Zitierweise:
William Käbler: Das Geheimnis des Zuni. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Zuni.pdf/22&oldid=- (Version vom 31.7.2018)