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Er deutete hier etwas an, das auch bei mir bereits als leiser Verdacht lebendig geworden.

„Ruperti könnte dahinter stecken!“ warf ich mit besonderer Betonung hin.

„Mit demselben Recht könntest Du Schradler oder den Vater Frau Lottes verdächtigen,“ erwiderte er sinnend. „Mit genau demselben Recht. Hast Du denn irgend einen Anhaltspunkt dafür, daß Ruperti sich aus irgend welchen Gründen an Olavsen herangemacht haben könnte?!“

„Nein. Das nicht –“

Er schaute nach dieser meiner Antwort auf, blickte mich eigentümlich an und erklärte:

„Und doch gibt es hierfür einen Anhaltspunkt –“

„Der wäre?!“

„Du hast ihn selbst geliefert –“

„Ich?!“

„Ja, lieber Alter: Du! – Wenn Du nicht selber darauf kommst, wirst Du Dich noch gedulden müssen. – Morgen früh reisen wir. Du bist so gut, alles Nötige vorzubereiten. Übermorgen um 9 Uhr vormittags sind wir dann in Christiania.“




2. Kapitel.
Der Anfang der Spur.

Wir waren in Christiania in einem kleinen Hotel in der Drottninggatan abgestiegen. Abends gegen sieben Uhr machten wir uns dann auf den Weg zu Reeder Balnör, bei dem wir uns telephonisch mit der Bitte angemeldet hatten, von unserem Besuch niemandem etwas mitzuteilen. Unsere Anwesenheit in Christiania sollte eben geheim bleiben. Deshalb hatten wir in dem Hotel auch andere Namen angegeben.

Balnörs bewohnten die erste Etage ihres großen, würdigen Patrizierhauses. Man merkte hier sofort, wie reich Herr Balnör[1] sein mußte.

Nach dem gemeinsamen Abendessen, an dem das Ehepaar Balnör, Frau Lotte und der einzige, ebenfalls schon


  1. Vorlage: Balmör
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Max Schraut: Das Geheimnis der Kabine 24. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_der_Kabine_24.pdf/42&oldid=- (Version vom 30.6.2018)