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ganz bequem ein Stück Papier hineindirigieren kann.“

Ich las folgendes:

Herr Harst, lassen Sie die Finger von dieser Sache weg! Die Gefangenschaft im Pensionat Fortuna in Saßnitz, das nach der Saison nur von einer alten Frau bewohnt und beaufsichtigt wird, hätte Sie warnen sollen! Wir lassen nicht mit uns spaßen! Thora Olavsen hat nur die Strafe erhalten, die sie verdiente. Wenn Sie von Trelleborg nicht sofort nach Berlin zurückkehren, geht es Ihnen schlecht! Wir sind unser drei – alles Leute mit einer Vergangenheit, an der dieses Weib schuld ist! Hüten Sie sich!

Die Handschrift war gut verstellt. Zum Schreiben war ein Tintenstift benutzt worden. Das Papier war ein halber Bogen sogenannten überseeischen Briefpapiers.

„Hm!“ meinte ich zweifelnd.

„Ja – Bluff!“ lächelte Harald. „Nun aber schnell an Deck! Ich will die Passagiere mit Hilfe des Kapitäns einzeln mustern.“




4. Kapitel.
Das grauhaarige Weib.

Diese Prüfung hatte keinerlei Ergebnis, obwohl sie sehr streng durchgeführt wurde. Auch Olavsen war dabei und mußte sich die Fahrgäste recht genau ansehen.

Kaum war dies erledigt, als auch schon ein schwedischer Depeschenbote an Bord kam und nach Doktor Olavsen fragte. Er brachte die Antwort Holger Boomlunds:

Muß leider Verlobung aufheben. Hatte gegen Thora schon längere Zeit Verdacht. Vor Abfahrt der Preußen traf sie heimlich auf Bahnhof Trelleborg mit einem Herren im Wartesaal zusammen, mit dem sie sehr vertraut stand. Ihr durch Zeitungen hier schon bekanntes Verschwinden
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis der Kabine 24. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_der_Kabine_24.pdf/22&oldid=- (Version vom 30.6.2018)