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am Fenster?! Wie kam eine Fahne dorthin?! Was wußte Harald davon? Hatte etwa er –

Und – nun die Erleuchtung; nun hob ich den Kopf, blickte zu Harald hinüber.

Seine Krawatte, sein lila und mattrot gestreifter Selbstbinder, fehlte! – Ich hatte begriffen: dieser Selbstbinder hing draußen irgendwo am Fenster! Harald hatte ihn also dort irgendwo befestigt, bevor er hier ins Zimmer stieg, hatte also doch Mißtrauen gehegt, eine Falle geargwöhnt!

Ja – die Krawatte mußte auffallen! Und Olavsen würde sie wiedererkennen! Sie würde Wachtmeister Bließke den Weg weisen!

Was doch die Hoffnung alles tut! Meine Schmerzen waren vergessen; meine Mattigkeit war wie weggezaubert.




3. Kapitel.
Auf der Preußen.

Aber – erst nach weiteren zwei Stunden hörte ich draußen auf der Treppe Stimmen, dann nach einer Weile eine helle Knabenstimme dicht am Fenster:

„Een Schlips, Herr Wachtmeester!“

Wieder fünf Minuten nichts.

Und dann wurde die einzige Tür unseres Zimmers aufgestoßen. Drei Männer traten ein: Bließke, ein Hafenpolizist und Olavsen!

Wir wurden losgebunden. Ich taumelte wie ein Trunkener.

Und Haralds Frage, ob das Fährschiff Preußen bereits abgefahren, war mir so vollständig gleichgültig.

„Vor drei Minuten, Herr Harst,“ erwiderte Bließke.

„Dann rasch ein schnelles Motorboot für uns! – Eilen Sie, Bließke! Wir müssen die Preußen einholen!“ –

Der Hotelbesitzer Dankert stellte uns sein Motorboot zur Verfügung. Außerdem wurde die Preußen durch Funkspruch verständigt, daß wir an Bord wollten.

Um 1/212 mittags war das Fährschiff abgedampft. Um

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Max Schraut: Das Geheimnis der Kabine 24. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_der_Kabine_24.pdf/17&oldid=- (Version vom 30.6.2018)