Dort hatten wir im Schlepptau das kleine Beiboot mitgeführt.
Es fehlt …
Also: Harst an Land!
Einen Moment spüre ich den aufquellenden Ärger über Haralds Rücksichtslosigkeit …
So ist er ja leider stets … Hat uns dadurch schon so manches eingebrockt!! Ist ihm nicht abzugewöhnen … Er bleibt selbstherrlich …
Gedanke, Entschluß, Ausführung! Das ist eins bei ihm! Dann läßt er sich keine Zeit, mich irgendwie zu benachrichtigen. Hat nachher schon seine Ausreden, wenn ich einschnappe ..!
Ich warte …
Umrunde den Sperber, horche …
Meine Uhr zeigt zehn … zehn Uhr abends …
Dann – – ein lautes Hallo …
„Bin wieder da, mein Alter …,“ und schwingt sich über die Reling … „Die Insel ist leer … Es ist die bewaldete Insel … Wir sind gerade in eine Bucht hineingeraten …“
Er hält in der Hand eine der großen Karbidschiffslaternen … „Nach einer Stunde wird der Wind das Gewölk verjagen … Dann fahren wir hinüber …“
Die Laterne in Harsts herabhängender Hand beleuchtet seine durchweichten Schnürschuhe. In den Ösen der Schuhe haben sich Grashalme verfangen, sind abgerissen – grüne, frische Halme …
„Also wirklich bewaldet?“ frage ich, und der Anblick der grünen Gräser ist mir wie ein Zeichen einer anderen, freundlicheren Welt …
„Alles, was du haben willst, lieber Alter,“ erwidert er
Max Schraut: Das Eiland der Toten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Eiland_der_Toten.pdf/54&oldid=- (Version vom 30.6.2018)