Ruhevoll, beruhigend, war bisher das Tapp-Tapp …
Nun melden sich die allzu straff gezogenen Saiten – die Nerven …
Vibrieren … stärker … Teilen ihre Unrast dem Herzen mit …
Ich höre mein Herz pochen …
Stehe auf, greife nach der Flinte, ziehe die Ölkappe tiefer, steige die enge Treppe empor …
Regen peitscht mir ins Gesicht …
Die Jacht wiegt sich leicht vor dem Heckanker …
Wind ist aufgekommen …
Auch das noch!
Ganz lustig bläst’s aus Nordost …
Und warm ist dieser Wind, stammt aus den Ebenen der Thar … Wärmer als die Luft bisher, schwüler als die Schwüle, die uns bis jetzt den Schweiß aus den Poren trieb … –
Kajüte?!
Nein – leer …
Kein Harst ..!
Ich rufe …
Keine Antwort …
Packe meine Waffe fester …
Ein umgearbeitetes Militärgewehr ist’s …
Ich stehe im Schutz des etwas überhängenden Kajütgemaches …
Rufe nochmals …
Nichts ..!!
Eile zum Heck – zum Bug …
Kein Harst …
Meine Nerven schwingen …
Was ist aus Harald geworden?!
Sollte er etwa wieder, ohne mich vorher zu benachrichtigen, eine seiner beliebten … Extratouren gewagt und sich auf die Insel begeben haben?!
Wieder zum Heck …
Max Schraut: Das Eiland der Toten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Eiland_der_Toten.pdf/53&oldid=- (Version vom 30.6.2018)