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Und die Jacht schleicht vorwärts …

Es regnet …

Und ich hatte die Stange aufgestützt auf die Reling, – halte sie schräg nach unten … Große, schwere Regentropfen schlagen[1] klatschend auf meine Hände auf … immerfort … Die Finsternis ist beängstigend … Die Ungewißheit zerrt an den Nerven … Die Nerven haben seit Tagen mehr geleistet, als ihnen dienlich … Ich fühle: sie sind wie allzu straff gespannte Geigensaiten, vibrieren bei dem geringsten Anstoß …

Und die Dragari schleicht weiter … Durch das salzige Wasser, das nicht einmal Schwimmer duldet, in dem kein Fisch lebt – nur die Riesenschildkröten …

Schleicht …

Ich denke, daß es wohl ein Zufall sein müßte, wenn wir die Insel wiederfinden …

Denke es – und fühle einen harten Stoß unten an der Eisenspitze der Stange …

Land – – Felsen …

Brülle zum Heck: „Stoppen!!“

Stemme mich gegen die Stange …

Der Motor schweigt …

Ganz sacht schrammt der Kiel über steinigen Grund.

Der Sperber liegt still …

Harst ist neben mir …

Wir horchen …

Nichts …

Zu sehen erst recht nichts …

Es regnet, gießt, strömt vom Himmel wie aus Bottichen …

Horchen …

Horchen …

Nichts …

Harald ruft:

„Hallo – hier zwei Deutsche!! Hallo!!“

Wiederholt’s in drei Sprachen …

Nichts …


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Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Eiland der Toten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Eiland_der_Toten.pdf/51&oldid=- (Version vom 30.6.2018)