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„Ja – alles in Ordnung ..!“

Und damit war das Thema scheinbar erledigt.

Nun aber fügte er nach kurzer Pause hinzu:

„Nicht ganz im Bilde, Doktor … Wenn ich vor zwei Stunden Ihnen antwortete, es sei im Dschebel … alles in Ordnung, so hieß das nur, daß ich dort alles so vorgefunden habe, wie ich’s erwartet hatte …“

Wir schauten Harst neugierig an …

Wir ahnten ja, daß das, was er uns jetzt mitteilen würde, nur etwas Unangenehmes sein könnte …

Und ich, der ja schließlich durch meinen langjährigen Verkehr mit Harald ein wenig von ihm gelernt hat, rief hastig:

„Die … Leiche der Rani Arowa ist verschwunden!“

Er nickte ernst …

„Ja … – Äußerlich war das Grab unberührt. Aber bei genauerem Hinsehen merkte ich, daß die Felsplatte, die wir über das Grab gelegt hatten, nicht mehr in derselben Richtung mit dem spitzen Ende lag. Ich hob sie empor, schaufelte mit den Händen den losen Sand weg und stieß … auf eine Leiche, die in die Gewänder der Rani gehüllt war. Es war jedoch einer der erschossenen Diener der Fürstin, die wir nebenbei in eine gemeinsame Gruft gelegt hatten. Hätte ich mich nicht der Mühe unterzogen und das Gesicht gleichfalls freigemacht, würde ich mich haben täuschen lassen …“

Miß Goord sagte da achselzuckend:

„Was tut’s, wenn ein paar der ehemaligen Untertanen der Fürstin die Tote mit sich genommen haben!“

Harald warf ihr einen eigentümlichen Blick zu … Bevor er jedoch noch etwas erwidern konnte, meinte Doktor Georg Amalgi mit Nachdruck:

„Ich glaube Harsts weitere Gedanken zu erraten … Und wenn das zutrifft, was ich nun ebenfalls vermute, dann …“

Schwieg plötzlich …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Eiland der Toten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Eiland_der_Toten.pdf/5&oldid=- (Version vom 30.6.2018)