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daß wir darüber völlig vergaßen, auf die Umgebung zu achten …

Wir schraken denn auch nicht wenig zusammen, als plötzlich neben uns eine leise und doch klare Stimme fragte:

„Was macht ihr denn hier?!“

Amalgi war’s – – Doktor Georg Amalgi und … Miß Honoria Goord!

Kein Wunder, daß wir drei die Schildkröte, die Dromedare – alles vergaßen … alles!

Harald drückt den beiden die Hand …

Der alte treue Hubert Enoch hätte seinen Herrn am liebsten umarmt …

Amalgi wehrt merkwürdig ernst all diese Äußerungen unserer Freude ab …

Sagt: „Leider ein Irrtum, daß die Miß und ich frei sind und Sie begleiten können … – Nein, wir haben dem Dorfältesten feierlich versprochen, dieses Tal nicht zu verlassen, bevor die Frage nicht geklärt ist, ob die Afghanen auf die Vorschläge der Fürstin eingehen … Die Männer des Dorfes und der Anhang der Fürstin befinden sich noch jetzt außerhalb des Tales und suchen nach Ihnen … Nur das Geschrei der Dromedare lockte uns hierher … Sonst …“

Harst unterbrach ihn …

„Erledigen wir erst das Wichtigste, Amalgi … Wie nahm sich die Rani Ihnen beiden gegenüber?“

„Wenn’s nach ihr gegangen wäre, hätte man uns in die Choleraschlucht zurückgeschleppt … Dieses Weib ist nichts als fleischgewordener Haß. Ich merkte, daß sie für ihr großes Geheimnis fürchtet … für … die Insel im Salzsee! Sie verstehen, lieber Harst!“

„Ob ich verstehe – – die Goldader!!“

„Oh – nicht das allein, Harst,“ flüsterte Amalgi erregt … „Es muß da noch etwas anderes geben – – noch ein Geheimnis … Die Rani schien in höchster Angst zu sein, daß Sie und Schraut den See erreichen könnten … Ich vermute, daß …“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Eiland der Toten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Eiland_der_Toten.pdf/38&oldid=- (Version vom 30.6.2018)