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aus dem Ringe der Feinde auf etwas rücksichtslose Art hinausbefördern … Amalgi und die Miß ebenfalls zu retten, war unmöglich. Jeder Versuch hierzu hätte auch uns beide zu Gefangenen gemacht, und unsere Lage wäre verfahrener denn je gewesen … – Doch – genug der Worte ..! Brechen wir wieder auf … Vielleicht gelingt es uns gerade jetzt, wo man fraglos noch mit den Hunden uns nachspürt, irgendwie in das Dorf zu gelangen … vielleicht! – Ich werde stets zwanzig Schritt voranschleichen … Ihr beide bleibt zusammen … Werde ich abgefaßt, so entflieht, ohne euch auf einen Kampf einzulassen … Flieht wieder hier in die Schlucht, die ihr unschwer längere Zeit verteidigen könnt …“

Mir behagten diese Befehle recht wenig. Aber Harald widersprechen, – – völlig zwecklos! Er weiß schon, was er tut …

Aufbruch also …

Der alte Hubert und ich nahmen die Ratschputenbüchsen, Harst den Revolver …

Nun hinaus aus der Dämmerung in den hellen, wenn auch regnerischen Tag.

Schweres Gewölk hing in den Tälern … Die Gipfel der Berge waren kaum zu erkennen … Die ganze Natur schien in eine unbestimmte, milchig graue Farbe getaucht zu sein … –

Wenn ich ehrlich sein soll: ich hätte nicht einmal die Richtung gewußt, in der das Afghanendorf zu suchen war, da unsere Flucht uns kreuz und quer durch diese Felswildnis geführt hatte …

Harst zögerte nicht eine Sekunde, wohin er sich zu wenden hatte, nachdem wir erst einmal ein größeres Hochplateau erreicht hatten.

Von der Sonne war nichts zu sehen …

Der warme Regen kam in dünnen, gleichmäßigen Schnüren herab – der richtige Tropenregen …

Auf der Hochebene hier konnte man etwa fünfzig Schritt weit undeutlich das Vorgelände erkennen …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Eiland der Toten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Eiland_der_Toten.pdf/35&oldid=- (Version vom 30.6.2018)