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Harald Harst: Aus meinem Leben


Das Eiland der Toten
Erzählt von
Max Schraut (Walther Kabel)


1. Kapitel.
Der Thar-Trapper.

Über und über flimmerte das ausgestirnte Firmament in all seiner stillen, erhabenen Pracht …

Um uns her war das Schweigen der Wüste …

Nur aus weiter Ferne drangen zuweilen heisere, kläffende Töne, vom sanften Nachtwind bis zu unserem Lagerplatz geleitet, wie häßliche Geisterstimmen herüber …

Von dorther, wo Harald nachmittags am Rande des ausgetrockneten Flußbettes den stämmigen Samba-Hirsch mit sicherer Büchsenkugel niedergestreckt hatte, dessen eine Keule nun kunstgerecht am Spieß über dem Feuer schmorte, häufig gedreht von Doktor Amalgis kundiger Hand[1]

Wir lagen auf unseren Decken um das knisternde Feuer herum … Wir waren vorgestern abend zu fünfen von der Stadt Amber am Südostrande der indischen Thar-Wüste[WS 1] hoch zu Dromedar und mit zwei Lastkamelen aufgebrochen, um in kürzester Zeit den Großen Salzsee zu erreichen, in dessen Mitte sich einige kahle, felsige, zerklüftete Inselchen erheben, von denen die eine das Geheimnis barg, dessenwegen Miß Honoria Goord zwölf Jahre im Kerker geschmachtet hatte, wie ich bereits im vorigen Bande angedeutet habe.

Außer Harald, Doktor Amalgi und mir zählten zu unseren Gefährten noch Miß Goord und Amalgis Diener


  1. Vorlage: Hund

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Wikipedia-Artikel über die Thar-Wüste.
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Eiland der Toten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Eiland_der_Toten.pdf/2&oldid=- (Version vom 30.6.2018)