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daß es sich nicht um Korallenbauten, sondern um Urgestein handelte, das, dicht mit Seepflanzen bewachsen, aus nächster Nähe den struppigen Rücken behaarter Ungeheuer ähnlich war.

Wir beeilten uns, den Mast umzulegen, der zum Glück ein Gelenk hatte. Es wäre äußerst unvorsichtig gewesen, ihn im Mondlicht stehen zu lassen, mit einem Fernglas war er mit den beschlagenen Segeln weithin zu bemerken. Dann kroch ich auf das Riff, das ungefähr acht Meter groß war – größter Durchmesser –, legte mich der Länge nach in die glitschigen Algen und spähte mit einem Fernrohr sorgsam jeden einzelnen Buckel ab.

Wie gefährlich diese Untiefe, abgesehen von ihren bei Flut unter Wasser lauernden Felsmassen – außerdem noch war, erkannte ich an der Unmenge von großen Haien, die hier in den Kanälen umherschwärmten, alles Burschen der größten Arten, nicht jene bescheideneren Hyänen des Meeres, die zumeist den Indischen Ozean und die Südsee bevölkern.

Immer klarer wurde mir bewußt, wie aussichtslos unser ganzes Unternehmen zur Befreiung Leslies war. Der Gegner hatte nur allzuviel vor uns voraus. Ich hatte gehofft, mich irgendwie in das unterirdische Reich der Begum einschleichen zu können, – – welche Torheit!!

Diese Riffe verrieten nichts! Und etwa mit unserem kleinen Rettungsboot, das wir vor dem Orkan kieloben mittschiffs festgezurrt hatten, eine Erkundungsfahrt wagen, – – auch das war sicherer Tod. Die Erdfahlen hatten uns gezeigt, daß sie kein Menschenleben schonen würden, wenn es galt, ihre Geheimnisse zu schützen.

Was tun?!

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Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/93&oldid=- (Version vom 30.6.2018)