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Stimmung beim Abendessen (es war der Abend nach der geglückten Flucht vor der Pinasse) höchst ungemütlich.

Erst meine dringende Mahnung, angesichts des von Südwest heraufziehenden Unwetters die Friedenspfeife kreisen zu lassen, fand bei den beiden Preisboxern (bildlich!) allmählich Anklang, obwohl Kosimo nochmals betonte, wenn Pi seine Kraftausdrücke nicht auf ihre Salonfähigkeit revidiere, würde er mit ihm kein Wort mehr wechseln.

Der südwestliche Himmel hatte inzwischen so etwa die Farbe eines faulen Eies angenommen, und auch andere Anzeichen verhießen einen ganz großen Zylinderhut voll Wind, der für unser Schifflein bestimmt zu kräftig werden würde.

Wir trafen die nötigen Vorbereitungen, dem Orkan wirksam zu begegnen, Mr. Black wurde in seinen Kasten gesperrt, auch die Mitte des Bootes bekam einen schon vorbereiteten Überzug, das Großsegel wurde vollständig beschlagen, und nur der Klüver belassen.

Kosimo half wie immer mit Verständnis und Eifer, und wenn er sich bei der vielseitigen Arbeit einmal ganz nach vorn überbeugte, rundete sich seine gebügelte Hose an der bestimmten Stelle so prall, daß der hinterlistige Pi immer in Versuch geriet, mit der flachen Hand einen frechen Schlag zu riskieren und dabei so töricht grinste, daß ich aus dieser Sorte Lachen schon gar nicht klug wurde.

Das Verstauen des Proviants, des Spirituskochers und all der anderen Dinge nahm doch mehr Zeit in Anspruch, als durch das rasch nahende Unwetter uns verblieb, und nach der erschlaffenden Schwüle brach der Gewitterorkan so urplötzlich mit solcher Gewalt los, daß ich kaum mehr

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Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/81&oldid=- (Version vom 30.6.2018)