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nein, zu vieren, denn auch Mr. Black, von mir allzu verwöhnt, stolzierte auf dem Tische umher und suchte auf seine Rechnung zu kommen, bekam auch genügend fette Happen und bekundete seine Zufriedenheit durch einige sanft gekrächzte „Guter Black, braver Black …“ – Das Essen war auch wirklich vorzüglich, und Pi konnte nicht umhin, den braunen gelockten Jüngling vorsichtig zu loben.

„Du hast deine Sache leidlich gemacht, Kosimo … Mit der Zeit wirst du als Koch ganz brauchbar werden.“

Der Mulatte mit den prächtigen Zähnen, den gut geschnittenen Lippen, der schmalen Nase und den dunklen Sammetaugen bog den Kopf hochmütig zurück.

„An Ihrem Urteil mir nichts liegen, Mr. Pi, gar nichts … Black nicht schmatzen, aber Sie!!“

„Lümmel!!“

Und der Krach war bereits wieder da, der kurze Waffenstillstand war beendet, und seitdem kann Pi den Mulatten nicht riechen, obwohl Kosimo zuweilen wie ein Parfümerieladen duftet.

Ich nahm mir nach Tisch diese beiden Kampfhähne sehr ernstlich vor, erklärte Kosimo, daß Pi genau wie ich für ihn Respektsperson sei und daß schon der Altersunterschied ihn dazu bewegen müsse, den alten Chinesen nicht mit solcher Geringschätzung zu behandeln. – Was erwiderte mir der schlanke Mulatte?!

„Mr. Abelsen, ich nur kennen bisher Chinesen, – – alles Schufte! Ich nicht Schuft, ich ehrlich sein, ich ohne Eltern, ohne Geschwister immer gewesen und doch nicht Dieb geworden.“

So, wie der junge Bursche mir das mit trotzigem Selbstbewußtsein vorhielt, konnte ich nur nochmals

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Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/34&oldid=- (Version vom 30.6.2018)