Seite:Das Bergwerk der Abgeschiedenen.pdf/26

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

halb auf den Strand gezogenen Boote anlangte, auf dessen Bordwand Mr. Black mit aufgerissenem Schnabel nunmehr Kampfstellung gegen eine lässig hingeworfene Ölplane einnahm, unter der bei schärferem Hinsehen sich die Umrisse eines zusammengekauerten Menschen abzeichneten.

Pi hatte die Leinwand schon emporgerissen, und mit verlegenem Grinsen erhob sich vom Boden des Bootes der tiefbraune, kraushaarige Mulattenbengel, den der Kapitän des „Caballero“ letztens in Zaporra zu seiner persönlichen Bedienung angeworben und den er mir als „Sennor Kosimo“ mit dem Zusatz vorgestellt hatte: „Der eitelste und scheinheiligste junge Lump, der je die Küsten des Golfes unsicher machte, dabei anstellig und gewandt und wortkarg wie der Musterdiener eines englischen Lords.“

Dieser Kosimo strich verlegen seine schönen weißen, weiten Hosen glatt, zupfte an dem koketten blauen Jäckchen, fingerte an der Krawatte umher, warf mir aus dunklen Sammetaugen einen musterhaft angelernten flehenden Blick zu und sagte sehr offen:

„Kapitän mich prügeln zu viel, er sehr roh, Mr. Abelsen, er nur Gentleman, wenn Fremde dabei … Ich Diener sein, Mr. Abelsen, bitte …!“

Das „Bitte“ endete in einem doppelten Aufkreischen, denn Pi hatte bereits ein dickes Tauende geschwungen, und sowohl Black als auch Kosimo brachten sich schreiend in Sicherheit.

„Lassen Sie das!“, fuhr ich Pi etwas grob an. „Ohne Grund wird der halbwüchsige Bengel wohl kaum von dem Kapitän geflüchtet sein, der ohnedies auf zehn Meter nach schlechtem Schnaps stank.“

Kosimo war keine angenehme Vermehrung unserer

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/26&oldid=- (Version vom 30.6.2018)