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wenn sie ihn zum Teil belastet … Chang Pi und ich wurden durch den Luftstoß, der bis in die Höhle drang, zur Seite geschleudert, der Thronsessel schlug in Stücke, ich ahnte, was hier geschehen, – – seien Sie gerecht, Begum Ariane, zu Ihnen spricht das Kind des Mannes, der Ihnen in Treue diente und dessen letzte Gedanken den Indern gehörten …!“

Kosima schwenkt das Papier, ihres Vaters Testament, das sie bisher in ihren Kleidern eingenäht haben mußte, wie eine Friedensfahne.

Ariane winkt gebieterisch.

„Kommen Sie! – Und Sie, Abelsen, rühren sich nicht vom Fleck …“

Das Mädchen schreitet am schmalen Strand der Wassergrotte dahin, die Laufplanke wippt, und beide Frauen verschwinden in der Heckkajüte.

Die tapfere, kluge Kosima wird eine gewandte Fürsprecherin sein. Sie wird nichts verhehlen, wird getrost zugeben, daß wir drei Leslies wegen die Begum rauben wollten.

Ich lehne an der Steinwand, und plötzlich vernehme ich hinter mir hinter der Krümmung des Ganges Pis[1] zischendes Flüstern …

„He … Mr. Olaf … Sie leben, aber hier, wo ich stehe, lebt niemand mehr … niemand … – scheußlich!!“

Dann schritt auch er in den Lichtschein, blinzelt die Aschfahlen sehr vertrauensvoll an und ruft mit anerkennenswerter Frechheit:

„Legt die Schießprügel nur weg, Boys! Ich bin Chang Pi von der Lagune Santa Theresa, und im allgemeinen eine ehrliche Haut, wenn sie auch arg faltig geworden ist. Die siebzig Jahre, Boys, zeichnen Runen in das Gesicht, genau wie bei euch

  1. Vorlage: Pi’s, siehe Seite 25.
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Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/136&oldid=- (Version vom 30.6.2018)