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Eine Dolores und den feisten Nigger mit dem Eimerschädel mochten sie dadurch wohl täuschen. Ich will mich nicht aufblähen: Mich hätten sie auf diese Art niemals genarrt, und letzten Endes war ihre ganze Arbeit doch nur mir zum Vorteil, da sich auch die vier daran beteiligten, die das Paar zum Schoner zurückgeleitet hatten.

Ich wagte sehr viel – vielleicht sehr viel, als ich der Eingebung des Augenblicks gehorchend in günstigem Moment in die Felsspalte schlüpfte und meine Hoffnung, drinnen keine Wächter zu finden, nicht betrogen sah.

Vier Schiffslaternen standen in der Nähe des Einganges brennend am Boden. Eine fünfte, nur eine Handlaterne, war erloschen.

Eiligst nahm ich sie, zündete sie an, und jetzt betrachtete ich mir die nur mäßig große Grotte genauer.

Ich fand sie zum Teil mit Schiffsmöbeln angefüllt, und verschiedenes, das hier unwichtig, verriet mir, daß dieser unterirdische Platz einst in bewegten politischen Zeiten der Wohnraum von Verschwörern und Geheimbündlern geworden. Unter anderem stand in einer Nische ein plumper, veralteter Prägstock, eine Maschine zur Herstellung von Münzen, und Goldreste auf dem eisernen Tisch und Fehlstücke bewiesen mir, daß hier später die Begum Ariane die Münzen mit ihrem Kopf hatten schlagen lassen.

Diese flinke, vorsichtige Prüfung der Höhle endete mit einem ebenso schnellen Eindringen in den Felsengang, aus dem vorhin die Träger mit den beiden Bahren erschienen waren.

Der Gang senkte sich, hatte kaum zweihundert Meter Länge, ich spürte wärmere Luft und den

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Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/115&oldid=- (Version vom 30.6.2018)