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Zweites Buch.




Erstes Kapitel.
Wem es zukomme, sich der gebildeten und geschmückten Volkssprache zu bedienen, und wem es nicht zukomme.


Zum zweitenmal die Hurtigkeit unserer Fähigkeit darbietend und zum Halme des Fruchtwerkes zurückkehrend, bezeugen wir vor Allem, daß es sich gezieme, die erlauchte lateinische Volkssprache sowol prosaisch als metrisch anzuwenden. Aber weil sie die Prosaiker mehr von den Dichtern empfangen, und weil Das, was gedichtet ist, den Prosaikern als festes Muster verbleibt, und nicht im Gegentheil, weil Einiges den Vorrang zu geben scheint, daher wollen wir sie, derzufolge welche metrisch ist, als Dichtersprache nehmen und nach jener Ordnung abhandeln, die wir am Ende des ersten Buches kund gegeben haben. Wir wollen demnach zuerst untersuchen, ob Diejenigen, welche Verse für das Volk machen, sich derselben bedienen dürfen, und schon oberflächlich scheint es, daß dies so sei, weil Jeder, welcher Verse macht, seine Verse schmücken muß, so viel er kann. Da nun nichts so großen Schmuck hat wie die erlauchte Volkssprache, scheint es, daß jeder Verskünstler sich derselben

Empfohlene Zitierweise:
Dante Alighieri: Dante Alighieri’s prosaische Schriften II. F. A. Brockhaus, Leipzig 1845, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_Prosa_128.gif&oldid=- (Version vom 31.7.2018)