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Und hab’ ich jetzt dir Worte vorgelegt,

Wie Sphinx und Themis, schwierig zu errathen,
Daher dein Geist im Dunkel Zweifel hegt,

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So lösen bald dies Räthsel dir die Thaten

Statt der Najaden auf, und unbedroht[1]


  1. [50. Najaden beruht auf einem damals verbreiteten Schreibfehler [393] der Ovidstelle, in welcher von dem Lajaden Oedipus erzählt wird: erzürnt über seine Lösung des Räthsels der Sphinx habe Themis, die ebenfalls auf ihre Orakel stolz war, durch einen Wolf seine Heimat verwüsten lassen. – Der Sinn der folgenden Worte „und unbedroht etc.“ ist naturgemäß nur der, daß gegen den gottgesandten dux sich niemand werde, wie Thetis gegen den Lajaden, aufzulehnen wagen, aber nicht, was in jeder Hinsicht gezwungen erscheint, „daß der Erretter ohne Kampf und Blut sein Werk vollbringen, d. h. ein „geistlicher, ein Papst sein werde.“ Denn nicht auf eine friedfertige Wirksamkeit des göttlichen „Räthsellösers“ geht das Citat, sondern auf die Widerstandsunfähigkeit der Feinde und die Sicherheit seines eigenen Landes vor ihrer unmächtigen Rache.]
Empfohlene Zitierweise:
Alighieri, Dante. Streckfuß, Karl (Übers.). Pfleiderer, Rudolf (Hrsg.): Die Göttliche Komödie. Leipzig: Reclam Verlag, 1876, Seite 392. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_-_Kom%C3%B6die_-_Streckfu%C3%9F_-_392.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)