Und schrei’n von ihrer Schuld nach alter Weise.
Und bat, blieb wieder mit den Andern stehen,
Dem Ansehn nach herhorchend, aufmerksam.
Begann: „„O Ihr, die Hoffnung aufrecht hält,
Sei’s, wann es sei, zum Frieden einzugehen!
Den Leib zurück; ich hab’ auf diesen Wegen
Mit Fleisch und Bein und Blut mich eingestellt.
Und geh’ – ein Himmelsweib erfleht’ es mir –
Mit dem, was sterblich ist, dem Licht entgegen.
So heiß ersehnt: zum Himmel euch zu schwingen,
Dem lieberfüllten räumigen Revier;
Wer seid doch ihr, um die die Flamme schwirrt,
Und wer sind die, die euch entgegengingen?““
Dem beim Umherschau’n selbst die Worte fehlen,
Wenn, roh und wild, er sich zur Stadt verirrt,
Allein sobald ihr trübes Staunen schwand,
Das bald sich abklärt in den edler’n Seelen,
Sprach Er, den ich aus frührer Frage kannte,
„Deß Geist zur Besserung Erfahrung fand!
Ob deß man Cäsarn, so, daß er’s gehört,[2]
Einst beim Triumphe Königin benannte.
Voll Reue tadelnd, wie du jetzt vernommen;
- ↑ 55. Weder reif noch unreif – weder als Jüngling noch als Greis.
- ↑ 77. Als Cäsar von Gallien zurückkam, konnte selbst der Glanz des Triumphs nicht die Erinnerung an seine Jugendsünden verwischen. Seine Soldaten sangen laut: Gallias Caesar subegit, Nicomedes Caesarem. – [letzteres mit Bezug auf sein päderastisches Verhältniß zu jenem bithynischen Könige.]
Alighieri, Dante. Streckfuß, Karl (Übers.). Pfleiderer, Rudolf (Hrsg.): Die Göttliche Komödie. Leipzig: Reclam Verlag, 1876, Seite 344. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_-_Kom%C3%B6die_-_Streckfu%C3%9F_-_344.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)