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der Kritik, so bald sie ihn zwingen will, ein Problem lösen zu helfen, das Er nicht gestellt hat, lacht eurer „weltbewegenden Gedanken." Die Welt hat lange genug geschmachtet unter der Tyrannei des Gedankens, unter dem Terrorismus der Idee; sie erwacht aus dem schweren Traume, und folgt dem fröhlichen Interesse des Tages. Sie schämt sich des Widerspruchs, in dem sie die Kirche, der Staat und die Philosophen gefangen hielten, des Widerspruchs, den diese zwischen Interesse und Princip gesetzt haben. Als ob man ein Princip haben könnte, an dem man kein Interesse hat, ein Interesse, das nicht im Momente Princip würde. Aber Du sollst, Du musst ein „reines“ Princip haben, das Interesse ist „schmutzig.“ Du musst Dich bloss „philosophisch“ oder „kritisch“ verhalten; sonst bist Du ein „plumpes“, „rohes“, „zufälliges“, „particulares“ Subject.

Höre es Naturforscher, der Du mit Vergnügen das Werden des Hühnchens im bebrüteten Ei beobachtest, und nicht daran denkst, es zu kritisiren; höre es Alexander, der Du den gordischen Knoten zerhau’st, den Du nicht geknüpft hast. Du musst sterben Jüngling zu Sais unter den Händen der Priester, weil Du gewagt hast, „unbedenklich“ den Schleier heiliger Bedenklichkeit zu lüften; und die Pfaffen haben noch die freche Stirne zu sagen, „der Anblick der Gottheit habe Dich getödtet.“

Doch eine Probe von der idealen, ätherischen Haltung der Sprache, die ein nicht „plumpes“, „nothwendiges“, „weltbewegendes“ Subject führt.

„Das sophistische Subject, das von seinem despotischen Dünkel sich immer wieder zum Eunuchen erniedrigt sieht, zieht sich endlich hinter die Vorhaut seiner Individualität zurück“ u. s. w.

Nachdem Kuno Fischer „die philosophischen Voraussetzungen der modernen Sophistik Hegel, Strauss, Bruno Bauer, Feuerbach,“ einen schon historisch gewordenen