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dem Einzigen als aus einem Begriffe noch einen eigenen Gedankeninhalt ableiten wollte, wer da meinte, mit dem „Einzigen“ sei von Dir ausgesagt, was Du seist: der würde eben beweisen, dass er an Phrasen glaubt, weil er die Phrasen nicht als Phrasen erkennt, er würde zeigen, dass er in der Phrase einen eigenen Inhalt sucht.

Du, Undenkbarer und Unaussprechlicher, bist der Phraseninhalt, der Phraseneigner, die leibhaftige Phrase, Du bist der Wer, der Der der Phrase.

Im Einzigen kann die Wissenschaft als Leben aufgehen, in dem ihr Das zum Der und Der wird, der sich dann nicht mehr im Worte, im Logos, im Prädicate sucht.




Szeliga nimmt sich die Mühe, zu zeigen, dass der Einzige, „mit seinem eigenen Princip, überall Gespenster zu sehen, gemessen, zum Gespenst aller Gespenster wird.“ Es schwant ihm, dass der Einzige die leere Phrase sei; dass er selbst aber, Szeliga, der Phraseninhalt sei, lässt er ausser Acht.

Der Einzige im Himmel, welchen Feuerbach dem Einzigen auf Erden zur Seite stellt, ist die Phrase ohne Phraseneigner. Der gedachte Einzige heisst Gott. Das hat eben der Religion ihre Dauer gesichert, dass sie den Einzigen wenigstens in Gedanken oder als Phrase hatte, dass sie ihn im Himmel sah. Aber der Einzige im Himmel ist eben ein Einziger, dessen sich Keiner annimmt, wogegen sich des Stirnerschen Einzigen Feuerbach nolens volens annimmt, da er es wunderlich anstellen müsste, wenn er sich seinen Einzigen aus dem Kopfe schlagen wollte. Wäre der Einzige im Himmel einer, der in seinem eigenen Kopfe, statt in Feuerbachs Kopfe, steckte, so sollt’ es ihm schwer werden, sich den Einzigen aus dem Kopfe zu schlagen.

Hess sagt vom Einzigen: „er renommirt.“ Ohne Zweifel ist der Einzige, diese offenkundige Phrase, eine

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Max Stirner: Recensenten Stirners aus Max Stirner's Kleinere Schriften und Entgegnungen. , Berlin 1914, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Stirner_Schriften_350.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)