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aus beurtheilt", einen Blick wirft. Mag auch der anonyme Verfasser sein wer er will, Bruno Bauer wenigstens könnte es sein, so gut als er sich früher, wenigstens dem Geiste nach, als Autor der „Posaune“ ansehen lassen musste. Was soll man aber zu dem Inhalte, was zu der Form des Buches sagen? Je nun, wir wollen die Erwiderung Denen überlassen, deren Wesen darin mit heiterm und doch vernichtendem Humor aufgedeckt wird. Da können sich Viele melden, denen eben nicht sanft mitgespielt wird: Michelet, „dessen System ein juste miiieu, welches weder die Aeltern noch die Jüngern befriedigen kann und vom Glauben verabscheut werden muss“, Fichte jun. mit seinem „Hüben und Drüben“, Sack „das Beispiel eines wahren Gläubigen, da er nichts als Bescheidenheit, nichts als Bedürfniss ist“, Nitzsch als „Jsaschar, der beinerne Esel“, Julius Müller, Leo. Ueber Bruno Bauer selbst spricht freilich der „gläubige“ Verfasser das schärfste Anathem; aber er befriedigt uns zugleich, indem er das System desselben ins hellste Licht setzt. Doch dies ist Alles nur Inhalt der Vorrede; im eigentlichen Texte wird „Hegel’s Hass gegen die heilige Geschichte und die göttliche Kunst der heiligen Geschichtsschreibung“ unbarmherzig enthüllt. Wer die „Posaune“ kennt, der weiss, was hier geschieht, nur noch schneidender, offener, rücksichtsloser. Es eignet sich wenig oder nichts zur Mittheilung; denn dergleichen muss man lesen und im Zusammenhange lesen. Man wird es ein gefährliches Buch nennen, aber man ist freigebig mit solcher Bezeichnung, und je weniger damit gesagt wird, desto mehr Nachdruck pflegt man darauf zu legen. „Gefährlich“ ist ein relativer Begriff, und wenn die Eisenbahnen den Hauderern gefährlich sind, so nützen sie um so mehr dem Publicum, oder wenn den Ministern von den Kammern zuweilen Gefahr droht, so kann das ein Heil fürs Land sein. Wenn die Leute mit ihrem „Gefährlich“ herausrücken, so muss man sich nicht gleich einschüchtern lassen; gewöhnlich sind es nur

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Max Stirner: Max Stirner's Kleinere Schriften und Entgegnungen. , Berlin 1914, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Stirner_Schriften_112.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)