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und anerkanntermassen den Sieg davon getragen hätte, wenn sich die Kirche der Wissenschaft gegenüber nicht mehr halten könnte, dann erst liesse sich daran denken, die Wissenschaft unmittelbar auch in die Kirche einzuführen; für jetzt muss die Wissenschaft in heilsamer Trennung von der Kirche ruhig ihren Gang fortgehen. Ist die Zeit da, wo ein neues Princip sich Bahn brechen soll, dann wird es unwiderstehlich, Alles durchdringend gleich der Atmosphäre, in der wir leben, sich durch die Gesellschaft verbreiten.“ Viel Treffliches ist in diesem Abschnitt bündig dargelegt, und wenn es auch dem Manne vom Fach nicht eben neu erscheint, so hat es um so grössern Werth für das grössere Publicum, vor dessen Forum die Broschüre gehört. Der zweite Punkt, welchem der Verfasser seine Aufmerksamkeit zuwendet, betrifft den „Austritt aus der Kirche“, der bekanntlich in den „Deutschen Jahrbüchern“ angedeutet und aufs schnellste von Freund und Feind ausgebeutet wurde. In diesem Abschnitte leidet die Darstellung an manchen Schwankungen, und der Verfasser sieht darin zu sehr eine „rein praktische Frage“, als wäre sie dies mehr wie die erste. Seine Gründe dagegen tragen wenigstens sehr den Schein von weltlichen Rücksichten, wenn er jenen Austritt z. B. deswegen verdammt, weil dadurch „das Vertrauen zerstört würde; denn jene Denkweise, die in einer Wissenschaft, die nicht ihres Glaubens ist, nicht blos den Irrthum, sondern auch den Frevler sieht; jener Fanatismus, der sich nicht begnügt, mit Gründen der Wissenschaft seine Gegner zu bekämpfen, sondern vor allen Dingen das Heiligthum ihrer Person angreift, um es schonungslos in den Staub zu treten: er ist nur die letzte Consequenz jener in dem Geiste der Zeit eingetretenen Reaction, er hat nur das Unrecht, ganz und vollkommen Das zu sein, was die gewöhnliche Denkweise blos halb ist, und darum hat er denn auch in der letztern Zeit immer mehr um sich gegriffen.“ Man muss duch gestehen, dass solche Leute nicht geschont