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mag denn einstweilen Einiges schon aus diesem verrathen werden, damit sich durch zeitigen Zuruf die neugierigen Hörer zahlreich versammeln. „Ich würde diese Skizzen vielleicht nicht drucken lassen, hätte sich mir das Material dazu nicht ganz ohne Absicht angesammelt. Ich setze den Werth meiner Beobachtungen in ihre Unbefangenheit. Nur die öffentlichen Geheimnisse sind meine Domaine. Ich werfe wohl im Vorübergehen einen Blick in Euere Stuben; ich kenne in den meisten Quartieren der Stadt den gestickten Wandkorb, die Pendule, die Blumenvase, den Nähtisch, das Familienportrait am Fenster; ich kenne die stereotypen Physiognomien an denselben; ich sehe jeden neuen Laden ausbrechen, ein neues Schild befestigen, eine neue Tünche des Hauses vornehmen. — Aber ich thue das Alles ganz harmlos. Ich bezwecke nichts damit, und Ihr habt mich also nicht als einen Verräther zu scheuen, etwa gar wie einen Beamten, der eine Conduitenliste Eueres Betragens zu schreiben verpflichtet wäre.“

„Ostpreussen, Westpreussen und Litthauen sind freilich nicht Glieder des deutschen Bundes. Das ist aber kein Grund, sie nicht in dem Princip ihrer Kultur, im Wesen ihrer Entwicklung für germanisch zu halten. Dass Preussen sich sein Stammland unabhängig von dem deutschen Bund erhalten hat, dünkt mich eher eine lobwürdige Klugheit zu sein und nur darüber wundere ich mich, daß man diese Sonderung so oft zu vergessen und alle Massnahmen des deutschen Bundes sofort als auch für uns geltende anzusehen scheint. Das Interesse, welches man seither von auswärts an Königsberg zu nehmen angefangen hat, ist daher gross und allgemein. Nur ein geringes Nachdenken muss schon dazu führen, einer Stadt nähere Aufmerksamkeit zu schenken, aus welcher Männer wie Kant, Hamann, Kraus, Hippel, Herder, Scheffner, Werner, Hoffmann u. A. hervorgegangen, aus welcher von