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und ohne Rückhalt Staat und Kirche, das Zeichen des Kreuzes wirft sie um, wie sie den Thron erschüttern will — alles Gesinnungen und Höllenthaten, deren die ältere Schule nicht fähig schien. Allein es scheint nur so, oder es war vielleicht nur zufällige Befangenheit und Beschränktheit, wenn die früheren Schüler bis zu dieser teuflischen Energie sich nicht erhoben: im Grunde und in der Sache, d. h. wenn wir auf das Princip und die eigentliche Lehre des Meisters zurückgehen, haben die Späteren nichts Neues aufgestellt, sie haben vielmehr nur den durchsichtigen Schleier, in welchen der Meister zuweilen seine Behauptungen hüllte, hinweggenommen und die Blöße des Systems — schamlos genug! — aufgedeckt.“

Es läge uns nun ob, auf die Anklage des Hegelschen Systems, den eigentlichen Inhalt des Buches, näher einzugehen. Indessen ist dieser gerade so beschaffen, daß er dem Leser unverkümmert und nicht in eine Recension verzettelt, vor Augen kommen muß und überdem wissen wir daran nichts weiter auszusetzen, als daß dem Gedächtniss des Verfassers nicht alle brauchbaren Stellen der Hegel'schen Werke zu Gebote gestanden zu haben scheinen. Da inzwischen, wie Seite 163 angekündigt wird, dieser Schrift noch eine zweite Abtheilung folgt, die zeigen soll, „wie Hegel von vornherein aus der inneren Dialektik und Entwickelung des Selbstbewußtseyns die Religion als ein besonderes Phänomen desselben entstehen läßt“ und in welcher zugleich „Hegels Haß gegen die religiöse und christliche Kunst und seine Auflösung aller positiven Staatsgesetze dargestellt werden wird:“ so ist ja die Gelegenheit noch völlig offen, das etwa Versäumte nachzuholen. So möge sich denn der Leser — und wer an den Fragen der Zeit ein lebendiges Interesse nimmt, der darf dieses Buch nicht unbeachtet lassen — damit begnügen, eine Uebersicht der 13 Kapitel zu erhalten. 1) Das religiöse Verhältniß als Substantialitäts-Verhältniß. Der Posaunist behauptet nämlich,