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die wahre Tendenz des Hegel'schen Systems, damit „die modernen Bedenken, Transactionen und ängstlichen Kreuz- und Querzüge, die immer noch auf der Voraussetzung beruhen, daß der Irrthum und die Wahrheit vermittelt werden können, ein Ende nehmen.“ „Hinweg“, ruft der gegen alles Denken zornerfüllte Posaunist, „hinweg mit dieser Vermittlungswuth, mit dieser sentimentalen Gallerte, mit dieser Schelm- und Lügenwelt: nur das Eine ist wahr, und wenn das Eine und das Andere zusammengestellt werden, so fällt das Andere von selbst in's Nichts. Kommt uns nicht mit dieser ängstlichen, weltklugen Zaghaftigkeit der Schleiermacher'schen Schule und der positiven Philosophie; hinweg mit dieser Blödigkeit, die nur deßhalb vermitteln will, weil sie den Irrthum noch innerlich liebt und nicht den Muth hat, ihn aus dem Herzen zu reißen. Reißt sie euch aus und werft sie hinweg, diese doppeltgespaltene, hin- und herfahrende, schmeichelnde und vermittelnde Schlangenzunge; aufrichtig und Eines und lauter sey euer Mund, euer Herz und Gemüth u. s. w.“ Hinweg also mit der zähen und geistlähmenden, wenn auch geistreichen Diplomatie!

Der Posaunist, ein rechter Knecht Gottes, wie er seyn soll, verschmäht seines bewegungslosen Gottes so gewiß, wie der Türke seines Allah, jeden Beistand gegen den Gotteslästerer Hegel, außerdem der Frommen. Dieser Abweichung ist die Vorrede (S. 5—42) gewidmet, in der zuerst die „älteren Hegelianer“ mit den Worten begrüßt werden: „sie hätten immer das Wort der Versöhnung im Munde gehabt, aber Otterngift war unter ihren Lippen.“ Nun soll ihnen „der Spiegel des Systems vorgehalten werden, und sie werden, ein Göschel, Henning, Gabler, Rosenkranz u. s. w. verpflichtet zu antworten, weil sie es ihrer — Regierung schuldig sind. Es ist die Zeit gekommen, wo ferneres Schweigen ein Verbrechen ist.“ Auch „eine philosophische Schule“ hat sich gebildet, welche eine „christliche und