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daß du mich wecken läßt, sobald der Arzt kommt?“„Aber Mama, der kommt nicht vor morgen früh.“„Sie sieht aus, als wenn sie schliefe. Ihr Atem geht ganz ruhig.“„Es ist ja auch eine Art von Schlaf, Mama.“„Ich kann mich noch immer nicht fassen, Paul, ein solcher Skandal! – Du wirst sehen, es kommt in die Zeitung!“„Mama!“„Aber sie kann doch nichts hören, wenn sie ohnmächtig ist. Wir reden doch ganz leise.“„In diesem Zustand sind die Sinne manchmal unheimlich geschärft.“„Sie haben einen so gelehrten Sohn, gnädige Frau.“„Bitte dich, Mama, geh’ zu Bette.“„Morgen reisen wir ab unter jeder Bedingung. Und in Bozen nehmen wir eine Wärterin für Else.“ – Was? Eine Wärterin? Da werdet Ihr Euch aber täuschen. – „Über all’ das reden wir morgen, Mama. Gute Nacht, Mama.“„Ich will mir einen Tee aufs Zimmer bringen lassen und in einer Viertelstunde schau ich noch einmal her.“„Das ist doch absolut nicht notwendig, Mama.“ – Nein, notwendig ist es nicht. Du sollst überhaupt zum Teufel gehen. Wo ist das Veronal? Ich muß noch warten. Sie begleiten die Tante zur Türe. Jetzt sieht mich niemand. Auf dem

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Arthur Schnitzler: Fräulein Else. Paul Zsolnay Verlag, Berlin, Wien, Leipzig 1924, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Schnitzler_Else_126.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)