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„Keinen Tag länger bleibe ich im Hotel.“„Bitte dich, Mama.“„Morgen früh reisen wir ab.“„Aber einfach über die Dienerschaftsstiege. Die Tragbahre wird sofort hier sein.“ – Bahre? Bin ich nicht heute schon auf einer Bahre gelegen? War ich nicht schon tot? Muß ich denn noch einmal sterben? – „Wollen Sie nicht dafür sorgen, Herr Direktor, daß die Leute sich endlich von der Türe entfernen.“„Rege dich doch nicht auf, Mama.“„Es ist eine Rücksichtslosigkeit von den Leuten.“ – Warum flüstern sie denn alle? Wie in einem Sterbezimmer. Gleich wird die Bahre da sein. Mach’ auf das Tor, Herr Matador! – „Der Gang ist frei.“„Die Leute könnten doch wenigstens so viel Rücksicht haben.“„Ich bitte dich, Mama, beruhige dich doch.“„Bitte, gnädige Frau.“„Wollen Sie sich nicht ein wenig meiner Mutter annehmen, Frau Cissy?“ – Sie ist seine Geliebte, aber sie ist nicht so schön wie ich. Was ist denn schon wieder? Was geschieht denn da? Sie bringen die Bahre. Ich sehe es mit geschlossenen Augen. Das ist die Bahre, auf der sie die Verunglückten tragen. Auf der ist auch der Doktor Zigmondi gelegen, der vom Cimone abgestürzt ist. Und

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Arthur Schnitzler: Fräulein Else. Paul Zsolnay Verlag, Berlin, Wien, Leipzig 1924, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Schnitzler_Else_121.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)