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konnten, der Muth oder der Wille fehlte. Am folgenden Tage sprach ich in Bayonne Lord Ranelagh, der aus dem Hoflager kam und meine Ansichten nur bestätigte.

Endlich kam am 10. die Nachricht von der Insurrection des fünften Bataillons von Navarra unter dem Hofcaplan Echeverria, der als ehemaliger Präsident ihrer Junta großen Einfluß auf diese Leute ausübte. Von nun an mußte Jeder, nicht gänzlich Befangene, mit jedem Tage einer schmählichen Auflösung entgegensehen, da drei Parteien im eigenen Feldlager, die Anhänger Maroto’s, die Echeverria’s und die wenigen unter sich Entzweiten, die um den König geblieben, sich offener und gehässiger bekriegten als je den Feind. Der 31. August bestätigte nur zu sehr alle diese traurigen Ahnungen. Von nun an schienen Alle im Hoflager den Kopf gänzlich verloren zu haben; statt die letzten Kräfte zu sammeln, eine Diversion über den Ebro nach Castilien oder Aragon zu unternehmen, den Kriegsschauplatz in die Umgegend der Hauptstadt zu versetzen oder sich mit Cabrera zu vereinen, dachten die Meisten nur an Flucht, an Rettung ihrer Person und Habe. Täglich

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 387. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_387.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)