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seinem Herrn noch mehr zu entzweien, und schickte ihm in den ersten Tagen des Monats Julius, durch einen gewöhnlichen Vertrauten, die erwähnten Zeitungen. Die betreffenden Stellen waren roth angestrichen. Bei deren Durchsicht soll Maroto’s Zorn keine Grenzen gekannt haben; er ergriff das Papier und sagte einem deutschen, eben bei ihm befindlichen Offizier: „Sie verstehen mich, wenn ich schnell spanisch vorlese? nun so hören Sie einen neuen Beweis von der Niedrigkeit dieses Menschen (de la bajeza de este hombre). Jetzt werde ich Niemand mehr schonen.“

Von diesem Tage an, ward der königliche Name aus seinen Verhandlungen mit Espartéro gestrichen, und sein ganzer Haß wandte sich nur mehr gegen die Person seines unglücklichen Herrn. Nur durch die Vorstellungen seiner Vertrauten ward er im ersten Augenblicke abgehalten, sogleich das Hoflager zu überfallen und die größten Gräuel zu begehen; sie machten ihm begreiflich, daß eine vorschnelle Handlung den Erfolg der ganzen Unterhandlung gefährden könnte und man noch temporisiren müsse. Maroto begnügte sich Marco del Pont zu schreiben, seine Correspondenz mit den Verbannten sei ihm wohl bekannt;

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 366. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_366.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)