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Garantie der französischen Regierung zu begehren, und wollte Beweise derselben in Händen haben. Espartéro gab ihm einige nichtssagende Papiere; doch dachte Maroto besser zu thun, wenn er sich an der Quelle erkundige. Er schickte deßhalb seinen Secretär Duffeau im März nach Paris. Dieser wandte sich zuerst an den Grafen Molé, der von dem ganzen Gewebe nichts wußte und ihn kühl empfing; hierauf ging er zum Marschall Soult, damals Conseil-Präsidenten, den er öfters sprach, und der ihm allerlei unbedeutende und ausweichende Antworten gab. Einmal versuchte Duffeau in halben Redensarten den würdigen, alten Marquis von Labradór zu sondiren, der früher Mitglied der Regentschaft von Cadiz und dort Minister der auswärtigen Angelegenheiten, später bevollmächtigter Botschafter beim Wiener Congreß, beim Conclave zur Wahl Leo’s XII. und am neapolitanischen Hofe gewesen, nun in Paris zurückgezogen lebte und die königlichen Geschäfte besorgte. Dieser in Ehren ergraute Diplomat zeigte jedoch Duffeau’s ersten Eröffnungen eine so entschiedene Verachtung, daß dieser für klüger hielt, ihm nicht weiter davon zu sprechen. Er zog seinen Aufenthalt in Paris in die Länge, so sehr er

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 357. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_357.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)