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befänden sich im Hoflager; die bereits als Opfer Gefallenen hätten ihnen nur als Werkzeuge gedient; ihr Zweck sei die Ermordung Maroto’s, seiner Anhänger und Freunde gewesen; die Beweise habe er in Händen. Wenn der König diese verbrecherischen Intriganten nicht sofort entferne und nach Frankreich verbanne, so werde Maroto sich genöthigt sehen, nach dem Hoflager zu marschiren und sie Alle niederschießen lassen; sollte er auch mit eigener Hand sie aus dem Cabinete des Königs herausreißen.“ Ich wage nicht zu beurtheilen, ob Arizaga wirklich schamlos und pflichtvergessen genug war, eine so freche Rede seinem Herrn zu halten. Doch wenn es der Fall gewesen sein sollte, so kann ich nur bedauern, wie ich es auch damals Arizaga ausgedrückt, daß der König nicht sogleich befohlen, ihn vor dem Thore des Pallastes an einen Galgen zu hängen. Doch der König wollte weiteres Blutvergießen, vielleicht Anarchie im eigenen Feldlager verhüten, oder mag an die Existenz eines Complottes gegen das Leben seines Generals geglaubt haben. Wie dem auch sei, mir steht es nicht zu, die Gründe zu beurtheilen oder gar zu bekritteln, welche die Handlungen des Fürsten motivirten, dem ich damals diente und Treue geschworen hatte.

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_349.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)