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Hofcaplan Echeverria, der Beichtvater Larraga und der Hofprediger Fray Domingo standen. Es währte nicht lange, so brachen überall Zeichen der Feindseligkeit aus; vom Hoflager erhielt Maroto Depechen in dictatorischem Imperativ abgefaßt, die ihm seine Unthätigkeit vorwarfen, einen Campagne-Plan vorzeichneten und anzugreifen befahlen. Einige redliche Leute, die seine Freunde geblieben, beschworen ihn in Privatbriefen, unverweilt die Operationen zu beginnen, da sonst sein Ruf auf dem Spiele stände; denen antwortete er in grobem und hochfahrendem Ton und verlor so seine letzten ehrenhaften Fürsprecher im Hoflager.

Endlich schien seinen Gegnern das Maß voll und sie beschlossen, sich seiner um jeden Preis zu entledigen. Ich weiß, daß über diesen Punkt, der noch heute in ein geheimnißvolles Halbdunkel gehüllt ist, verschiedene divergirende Meinungen bestehen; doch glaube ich mit Gewißheit annehmen zu dürfen, daß der Beschluß, Maroto aus dem Wege zu räumen, von einigen Personen im Hoflager wirklich gefaßt, und zu dessen Vollziehung die navarresischen, später zu Estella fusillirten Generale ausersehen worden. Doch bin ich eben so überzeugt, daß der König von diesem ganzen

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 344. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_344.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)