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zweiten Abend war ich in Caserras, nahm Abschied von meinen guten Wirthen in der Villa von Lladó,


traf der General-Capitän noch denselben Morgen in Avia ein, und ward vor dem Regierungsgebäude, von einigen Mitgliedern der Junta ehrfurchtsvoll empfangen. Als er in den Sitzungssaal trat, ging einer der Vocale mit dem Finanz-Intendanten Don Gaspar de Labandéro (Sohn des Ex-Finanz-Ministers) zum zurückgebliebenen Adjutanten, und schickten ihn, vorgeblich im Auftrage des General-Capitäns, sogleich nach Berga zurück. Dann wandten sie sich zum Cabo de Mozos und befahlen ihm, im Namen des Generals, sich mit seinen Leuten in ein nahestehendes Haus zu verfügen und dort abzukochen, da der Graf über Mittag bei den Herren der Junta verbleiben wolle. Die Cabos de Mozos hatten, ihrem Diensteide zufolge, nur vom General in Person Befehle zu empfangen, daher sich der Erwähnte anfänglich weigerte, Folge zu leisten. Doch stellte ihm Labandéro im natürlichsten Tone vor, dieses geringe Zutrauen sei wenig schmeichelhaft für ihn, den höchsten Finanz-Beamten der Provinz; wenn er übrigens den geringsten Zweifel hege, möge er hinaufgehen und den General selbst fragen. Dieser Nachsatz beruhigte den Cabo und er zog sich mit seinen Leuten zurück. Nun fiel die Escorte der Junta, zur Sicherheit und als Amtsboten ihr beigegeben und aus vierzig Gendarmen bestehend, über die vier reitenden Ordonnanzen des Generals her und band sie.

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_327.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)