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allein vor Unglück, da ein Hinabstürzen in die vielen mit Schnee bedeckten Schluchten sonst unvermeidlich gewesen wäre. Glücklicherweise war das Wetter hell und klar, und nur selten nöthigte uns, durch Wirbelwind aufgejagtes Schneegestöber inne zu halten. Stellenweise war der sonst weiche Schnee so fest gefroren, daß die Maulthiere und besonders die Pferde beständig ausgleiteten und fielen. Die Geschütze, Laffetten und Munitionskasten mußten abgepackt und an Stricken durch die Soldaten nachgezogen werden. Wir waren auf einer Höhe von 3100 spanischen Varas. Endlich kamen wir auf den höchsten Punkt des Passes, wo ein einsames Hostal, Meson de la Bonaigua, die ermüdeten oder verirrten Schleichhändler aufnimmt, da andere Reisende nie diesen Weg einschlagen und die Aranesen nur selten nach Catalonien gehen. Hier beginnt die Senkung. Wir waren bisher in nördlicher Richtung marschirt; nun wandten wir uns nach Süden, an den Quellen des Nogueras vorbei; zu unserer Rechten, auf der Berglehne, lehnte eine einsame Capelle N. S. de Mongarri. Noch passirten wir eine enge tiefe Schlucht, in deren Grund wir herabsteigen mußten; dann hörte die Schneeregion auf, und als wir um

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_293.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)